Ex-Fuballprofi Michael Rundio startet auf Hawaii

Michael Rundio qualifizierte sich in Südafrika für die bevorstehende WM auf Hawaii. Kurz vor der Abreise unterhielten wir uns mit dem früheren Fußballprofi über seine Triathlon-Passion.

 

 

Michael, wie bist Du zum Triathlon gekommen?
Über eine Firmenstaffel 2012 als ich ein Praktikum bei Alemannia Aachen absolviert habe. Da wurde kurzfristig ein Schwimmer für die Staffel beim Indeland Triathlon gesucht. Ich habe mir gedacht, ich bin ja 2002 beim Abi auch geschwommen, dann schaffe ich die 500 Meter auch.

Was ist Dir von Deinem allerersten Wettkampf am meisten in Erinnerung geblieben?
Der Massenstart beim Schwimmen war ein Ereignis, am Ende war es einfach nur geil dabei gewesen zu sein.

Was war Dein bislang größter Erfolg? 
Als ich 2012 meine Frau Yvonne geheiratet habe (schmunzelt) und mal abgesehen von der Qualifikation für die Ironman Weltmeisterschaft, stand ich zu meiner Zeit als Fußballer in vier Bundesligaspielen sowie einem UEFA-Cup Spiel für den VfB Stuttgart, und bei fünf Zweitligaspielen für die Spvgg Greuther Fürth auf dem Platz. Des Weiteren waren die Teilnahme an der U-20 Weltmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten 2003 und die U-16 Europameisterschaft in Israel 2000 ein Highlight.

Welches Rennen im Rahmen Deiner Vorbereitung/Qualifikation lässt Dir im Vorfeld noch einmal das Adrenalin in die Adern schießen?
Das Quali-Rennen in Südafrika, ich bin beim Laufen richtig eingegangen, habe mich dann aber nach 15 Kilometern wieder zurückgekämpft.

Michael Rundio beim Ironman Südafrika

All das bedeutet sicherlich auch eine intensive und fokussierte Vorbereitung. Wie baust Du das Training in Deinen Arbeitsalltag ein? Zu welchen Uhrzeiten trainierst Du? 
Ich arbeite selbständig als Triathlon und Personal Trainer in Köln, bin Trainer bei Mach3 Köln e.V. und absolviere nebenher noch meinen Master an der Deutschen Sporthochschule Köln. Daher kann ich mir mein Training relativ gut legen, meistens fängt der Tag morgens um 7 Uhr mit Schwimmen im Leistungszentrum der Deutschen Sporthochschule an, danach folgt dann meistens ein Lauf oder eine Radausfahrt. Je nachdem in welcher Phase der Vorbereitung oder des Trainings ich mich befinde, beträgt der Umfang zwischen 15 und 22 Stunden die Woche. In den Hochtrainingsphasen ist es allerdings immer eine Gratwanderung. Meine Frau unterstützt mich wo sie kann, sagt mir aber auch deutlich, wenn es zuviel wird, das klappt meistens. Deshalb gibt es bei mir auch nur ganz selten Trainingseinheiten nach 20 Uhr.

Folgt einem intensiven Triathlonjahr ein Ruhejahr? 
Nach dem Rennen auf Hawaii reisen meine Frau und ich bis Ende März 2018 weiter, erst nach Indonesien und dann eventuell noch nach Neuseeland. Ein Ruhejahr werde ich nicht einlegen, da ich mich beim Ironman 70.3 in Zell am See bereits für die 70.3 Weltmeisterschaft 2018 in Südafrika qualifiziert habe. Auf der langen Reise wird der Umfang aber deutlich reduziert und ich fokussiere mich aufs Laufen.

Auf was musstest Du in den letzten Wochen am meisten verzichten?
Ich verzichte normalerweise auf nichts, versuche alles in Maßen zu genießen. Der Sport soll ja auch Spaß machen. Schlecht gelaunt bin ich nur bei keinem Sport und keinen Süßigkeiten.

Wodurch findest Du am besten Abstand von dem zeitintensiven Sport? 
Beim Lesen, Musik hören oder ganz banal Netflix schauen.

Mit welchen Gefühlen und Wünschen trittst Du die Reise nach Kailua-Kona an? 
Ich freue mich riesig auf den Wettkampf, habe aber großen Respekt vor der Hitze. Ich wünsche mir fit an der Startlinie zu stehen und einfach Spaß zu haben.

Vielen Dank für einen ersten Einblick in Deinen Triathlonalltag.

Interview: Klaus Arendt
Fotos: Yvonne Rundio