Anja Beranek: Ich achte jetzt noch mehr auf meinen Körper

Anja Beranek hat sich für die Saison 2015 einiges vorgenommen. Nach einer Verletzung an der Plantarsehne, die sie letztes Jahr lange außer Gefecht gesetzt hat, ist die 30-Jährige mit neuer Motivation zurück im Renngeschehen. Wie fit sie derzeit ist, möchte sie u.a. am Wochenende beim Challenge-Rennen auf Fuerteventura herausfinden.

2014 lief für die Profi-Athletin, die derzeit – nach privaten Veränderungen –
im schwäbischen Kayh zwischen Herrenberg und Tübingen ihre Zelte aufgeschlagen hat, wie eingangs schon erwähnt aufgrund einer Verletzung und eines unglücklichen Radunfalls bei der Challenge Roth mit anschließendem technischen Defekt nicht optimal. Dennoch gab es für die immer gut gelaunte Blondine am Jahresende einen versöhnlichen Abschluss. Mit ihrem Partner war die 30-Jährige 2,5 Monate in Australien unterwegs, startete bei zwei 70.3-Rennen und konnte eines davon sogar gewinnen.
Seit Ende Januar läuft das Training für die diesjährige Wettkampfsaison auf vollen Touren und der Wettkampfkalender von Anja füllt sich zunehmend.

Hallo Anja, wie geht`s dir und wie hast du die Saison 2015 begonnen?
Mit geht´s gut, danke. Ich bin verletzungsfrei und guter Dinge. Mein erstes Rennen liegt bereits hinter mir. Ich bin im Februar in Dubai beim Challenge-Rennen gestartet. Ich war zwar mit dem 12. Platz dort nicht ganz happy, aber in das Ergebnis haben ein paar Faktoren reingespielt – ich war noch nicht 100 Prozent fit und habe mich gleich bei der ersten Disziplin verschwommen. Danach bin ich mit etwas Wut im Bauch aufs Rad gestiegen und habe dort zu viel Energie gelassen, sodass mir beim Laufen etwas die Luft ausgegangen ist.

Was ist diese Saison anders?
Eigentlich ist gar nicht so viel anders. Mein Training wird immer noch von meiner langjährigen Trainerin Susanne Buckenlei geplant – wir sind ein gutes und eingespieltes Team. Ausrüstungstechnisch werde ich dieses Jahr mit 2XU unterwegs sein. Was für mich noch neu ist, ist dass ich noch mehr auf mich und meinen Körper achte. Ich schaue sehr darauf, dass ich viele aktive Erholungszeiten habe und habe mich auch noch mal intensiv mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt – was vertrage ich und was nicht.
Zudem setzte ich jetzt auch eine klare Priorität: In erster Linie bin ich derzeit
Profi-Sportlerin. Meine Hauptaufgaben sind Trainieren und Schlafen. Die Zeiten wie früher­  – frei nach dem Motto „ich mache alles und auch Sport!“ – sind definitiv vorbei.

Wie sieht deine Saisonplanung aktuelle aus?
Die Planung ist gerade noch nicht ganz in trockenen Tüchern. Anders als sonst ist, dass es mehrere „große“ Rennen geben wird und nicht nur ein Saisonhighlight. Das ist mir wichtig, um auch ein bisschen den Druck rauszunehmen. Ich habe den großen Saisonauftakt auch noch einmal nach hinten geschoben, denn eigentlich wollte ich schon an der Startlinie des Ironman Südafrika stehen, aber ich war von meiner Form noch nicht ganz überzeugt. Gesetzte Rennen sind im Moment auf jeden Fall der Half Challenge Fuerteventura und das Rennen in Rimini, das 70.3-Ironman-Rennen im Kraichgau, die Challenge in Heilbronn und die 70.3-EM und -WM in Wiesbaden und
Zell am See. Außerdem starte ich noch bei einem deutschen Rennen über die volle Distanz, aber dazu werde ich in den nächsten Tagen noch mehr verraten.

Vielen Dank Anja für das Interview und viel Erfolg bei deinen anstehenden Rennen.

Interview: Meike Maurer
Fotos: Marco Müller