Warum Eier besser sind als ihr Ruf

Noch vor wenigen Jahren wurde vom Verzehr vieler Eier stets gewarnt, da diese den Cholesterinspiegel im Blut unnötig in die Höhe treiben würden. Heute ist der „Stand“ von Eiern bei Ernährungswissenschaftler wieder deutlich gestiegen. Warum das so ist, weiß Caroline Rauscher. Dennoch gilt, wie so häufig, die Dosis macht das Gift.

Eier sind reich an Fetten, Eiweiß, Mineralien und Vitaminen. Hinzu kommt das ein Ei ungefähr so viele Kalorien wie eine Orange hat. Wissenschaftler haben außerdem jüngst herausgefunden, dass Eier auch antioxidative Eigenschaften aufweisen. Diese sogenannten Antioxidantien helfen, vor Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs oder Herzkreislauferkrankungen zu schützen. Die Forscher untersuchten zu diesem Zweck Hühnereidotter. Die Eier stammten von Hennen, die regelmäßig hauptsächlich mit Mais oder Weizen gefüttert wurden. Dabei fand man heraus, dass diese Dotter zwei Aminosäuren enthielten: Tyrosin und Tryptophan. Diesen Aminosäuren wird eine exzellente antioxidative Wirkung zugeschrieben. Vergleicht man nun Äpfel und Eidotter im Hinblick auf ihre antioxidativen Eigenschaften, so ergibt die Analyse folgendes: Zwei rohe Dotter weisen doppelt so hohe antioxidative Eigenschaft auf, wie beispielsweise ein Apfel. Dies ist allerdings nur im rohen Zustand so. Durch Kochen oder Braten gehen ungefähr die Hälfte dieser wertvollen Stoffe kaputt. Sogar mehr als die Hälfte, wenn die Eier in der Mikrowelle gegart werden. Trotzdem ist der antioxidative Wert des Eis danach immer noch im Bereich eines Apfels.

Zudem haben frühere Studien aufgezeigt, dass Eiproteine im Dünndarm und Magen durch bestimmte Enzyme umgewandelt werden, sodass bei diesen Prozessen Stoffe gebildet werden, denen eine blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben werden können.

Diese Ergebnisse widersprechen also der allgemeinen weitverbreiteten Meinung, dass Eier pauschal das Risiko für Bluthochdruck aufgrund ihres hohen Cholesteringehalts erhöhen. Allerdings gilt wie so oft: dosis facit venenum … die Dosis macht das Gift.

Caroline Rauscher ist studierte Pharmazeutin mit Ernährungsweiterbildung. Sie besitzt fundierte Kenntnisse im Bereich der Leistungsphysiologie. Ihre Kontakte zu weltweit führenden Forschern nutzt sie u.a. für eine optimale und individuelle  Konzeption von Sportgetränken, für die Herstellung von Mikronährstoffen je nach Bedarf eines Sportlers sowie für die Ernährungsberatung von Profis und Amateuren. Sie betreut international erfolgreicher Winter- und Sommersportler. Darunter bekannte Namen wie  Julia Gajer, Andi Böcherer, Daniela Sämmler, Stefan Schmid und Paratriathlon-Weltmeister Thomas Frühwirth.

weitere Informationen: www.nutritional-finetuning.com

Foto: Silas Stein | ralfgraner.de