Franz Löschke und Justus Nieschlag im Doppelinterview

Franz Löschke und Justus Nieschlag im Trainingslager in Girona Franz Löschke und Justus Nieschlag haben zusammen im spanischen Girona ihren Trainingseinstieg für 2018 gefeiert. Wir haben mit den beiden über ihre Saison 2017 und die Pläne für 2018 gesprochen.

 

 

Wie ward ihr beiden mit eurer Saison 2017 zufrieden?

Franz: Ich konnte mich erst ab August wieder so richtig auf den Sport konzentrieren und bin mit den anschließenden Ergebnissen sehr zufrieden. Die Platzierungen bei der DM (5.Rang) und dann bei den Ironman 70.3-Rennen mit Platz 2 auf Rügen, Platz 2 in Miami und Platz 1 in Austin waren super und ich konnte zeigen, dass in mir noch viel Potenzial steckt und ich dieses noch aus meinem Körper herauskitzeln möchte, bevor ich in Rente gehe.
Justus: Mit meiner Saison bin ich sehr zufrieden, ich konnte mich in jedem Rennen ausbelasten und auch mit den Resultaten bin ich dementsprechend zufrieden. Es war definitiv die richtige Entscheidung, beim ehemaligen Bundestrainer Dan Lorang zu bleiben. Wir können auf einige Jahre Erfahrung zurückgreifen und haben einige dunkle Flecke auf der „Landkarte Justus Nieschlag“ erforscht. Ich denke, dies konnte man in der aktuellen Saison ganz gut sehen. Es ist auch im Laufen etwas passiert. Auch wenn zwischendurch immer mal wieder kleinere orthopädische Probleme auftraten, hatten wir diese gut im Griff.

Wo ist noch Luft nach oben?

Franz: Überall. Ich denke im Laufen bin ich am ehesten an der Weltspitze dran, aber auch da will ich mich noch verbessern.
Justus: Ich muss im nächsten Jahr genau so weiter machen, wie ich aufgehört habe und heil durch die Saison kommen, dann kann ich sicherlich meinen Aufwärtstrend fortsetzen. Im Laufen fehlt noch eine ganze Menge im Vergleich zu den Top-Athleten. Aber wir bleiben cool und versuchen, die Lücke langsam zu schließen. Es war für mich wichtig zu sehen, dass ich weitere Schritte in meiner Entwicklung mache und das ist mir gut gelungen.
Wie lange bleibt ihr in Girona?
Franz und Justus: Wir waren zwei Woche hier und reisen Ende November wieder ab.

 

Was gefällt euch in Girona besonders gut?

Franz: Wir waren beide noch nicht hier, aber wir dachten uns, wo Jan Frodeno wohnt und trainiert, kann es ja nur gute Bedingungen fürs Training und zum Leben geben. Tatsächlich kann man hier ziemlich gut Rad fahren und das Wetter ist schön.
Justus: In Girona kann man super entspannt mit dem Rad fahren. Es gibt so viele Strecken mit wenig Verkehr und man kann auch gut profiliert fahren, da geht die Zeit schnell vorbei. Auch wenn hier gerade tiefster Winter ist, so ist es doch trocken und gegen Mittag kann man sich sogar im kurzem Dress auf das Bike setzen. Ansonsten habe ich gehört, dass man hier auch gut Kaffee trinken kann. Ich gehöre allerdings nicht zu den „Süchtigen“, ich trinke keinen Kaffee.

 Justus Nieschlag beim Radtraining

Warum trainiert ihr dort zusammen?

Franz: Ich persönlich trainiere immer gerne mit Athleten, die besser sind als ich und/oder einen ähnlichen Lebenstil haben. So kann man immer etwas lernen und das Training macht mehr Spaß. Justus und ich haben auch in vergangenen Trainingslagern und in Saarbrücken oft zusammen trainiert und wir verstehen uns gut.
Justus: Wir sind beide quasi aus der Saisonpause nach Girona gereist. Wir wollten die trockenen und warmen Trainingsbedingungen für unseren Saisoneinstieg nutzen. Ich verstehe mich gut mit Franz und wir haben früher auch in Saarbrücken viel zusammen trainiert und Spaß gehabt. Unsere Trainer Philipp Seipp und Dan Lorang verfolgen eine ähnliche Trainingsphilosophie, so war auch die Abstimmung in Sachen Training sehr einfach.

Wie geht`s danach bei euch weiter?

Franz: Justus zieht bei mir ein, ich stelle ihn meinen Eltern vor und dann feiern wir Weihnachten zusammen. Kleiner Spaß am Rande. Ich bin Anfang Dezember knapp eine Woche in Deutschland und fliege dann mit Johnny Zipf bis Weihnachten nach Fuerteventura.
Justus: Für mich geht es direkt vom 04. bis 16. Dezember mit der DTU weiter nach Livigno ins Ski-Trainingslager. Danach fliege ich am 16. Januar mit den Holländern, Jonathan Zipf, Stefan Zachäus und Richard Murray nach Namibia ins Trainingslager. Danach beginnt auch schon bald die neue Saison.

Wie sehen eure Ziele für 2018 aus?

Franz: Ich möchte nicht nur eine halbe erfolgreiche Saison haben, sondern das ganze Jahr ordentliche Ergebnisse abliefern. Zudem möchte ich versuchen, mich im März beim Leistungstest der DTU in Saarbrücken zu beweisen. Neben Sprint- und Kurzdistanz-Rennen heißt mein großes Ziel die Ironman 70.3 WM in Südafrika.
Justus: Im kommenden Jahr beginnt bereits die Qualifikationsphase für Tokio, hier möchte ich mich frühzeitig gut positionieren, um später nicht auf Punktejagd gehen zu müssen. In den Teildisziplinen hoffe ich, dass Schwimmen weiter zu stabilisieren und ohne Schulterschmerzen trainieren zu können. Beim Laufen erhoffe ich mir, wie in diesem Jahr, einen weiteren Schritt nach vorne, um die „PS“ auch auf der Olympischen Distanz in den Asphalt zu brennen.

Danke euch beiden fürs Interview und eine erfolgreiche Saison 2018

 

Spaß hatten die beiden Herren in Girona auf jeden Fall auch:

Interview: Meike Maurer