Thank God I’m not racing – Part II

Tag zwei im Triathlon-Paradies. Heute morgen startete ich bereits um 3:18 Uhr in mein nächstes Hawaii-Abenteuer. Nach einer weiteren kurzen Nacht, wachte ich kurz vor meinem gestellten Wecker auf und da ich schon recht fit war, nutze ich die gewonnene Zeit, um Espresso zu kochen. Die Basis für einen weiteren ereignisvollen Tag war gelegt.

On the top of the world: Mauna Kea
Der Grund für das frühe Aufstehen war natürlich nicht irgendeiner. Ein von langer Hand geplanter Ausflug mit meinem Trainer Lubos (Bilek) auf den Mauna Kea stand an. Zu Fünft verließen wir Kona gegen 4 Uhr, um den Sonnenaufgang auf dem höchsten Berg Hawaiis zu bestaunen. Achtung, kleine Nerdnotiz am Rande: Wenn man genau ist, dann ist der Mauna Kea sogar der höchste Berg der Welt. Ungefähr 17.000 m misst er insgesamt, davon sind 4.205 m sichtbar und über Wasser. 6.000 m befinden sich unter der Wasseroberfläche und auf Grund seiner enormen Masse, ist er in den Meeresboden eingesackt – daher befinden sich nochmals weitere 7.000 m unter dem Meeresboden.
Early bird catches the Sonnenaufgang. Mit einem atemberaubenden Naturschauspiel wurden wir für unser frühes Aufstehen belohnt und haben viele schöne Bilder nach Hause gebracht. Zudem waren wir auch noch mit dem Auto auf dem höchsten Berg der Welt!

Entspannt am Pool
Natürlich bin ich nicht nur zum ausflügeln hier, sondern es darf auch gearbeitet werden. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es zum Kona Aquatic Center, dort stand eine kleine Fotosession mit mir als Schwimm-Model und -Expertin für die tritime auf dem Programm. Ins Schwimmbad zu gehen, ohne Trinkflasche, Pullkick, Trainer oder Trainingsplan, fühlt sich ehrlich gesagt ganz schön ungewohnt an.
Vor Ort hatte ich deshalb aber auch erst einmal Zeit, ein Schwätzchen zu halten. Sarah (Fladung), eine Freundin und langjährige Team Kollegin bei der DTU war auch am Pool und es gab wie immer einiges zu bequatschen.

„Was? Du hier auf Hawaii?“
Das war der Slogan für einige weitere Begegnungen am heutigen Tag. Auch wenn die Welt groß ist und Hawaii wirklich am anderen Ende der Erde liegt, die Triathlon-Welt ist doch immer wieder erstaunlich klein und so habe ich heute noch viele Freunde und Bekannte aus alten und neuen Zeiten getroffen.
Um der Müdigkeit entgegen zu wirken, besuchte ich auch ein weiteres Mal den Kaffee Himmel, dabei habe ich auch gleich noch mal einen kleinen Spaziergang über den Alii Drive getätigt – Thank God I ‚ m not racing.

Sein oder nicht sein
Einen wettkampftypischen Gang habe ich heute allerdings doch gemacht. Ich war bei der Akkreditierung. Allerdings nicht bei der für die Athleten, sondern bei der für die Presse. In den Raum einzubiegen, der mit Media gekennzeichnet war, bescherte mir erneut ein komisches Gefühl.
Ist aber eigentlich auch klar, schließlich bin ich ja Athletin und betrachte den ganzen „Zirkus“ hier aus dieser Position.

Wann gibt’s eigentlich Essen?
Vieles ist für mich in unserem tritime-Großraumbüro am Alii Drive noch etwas ungewohnt. So frage ich mich zum Beispiel jeden Abend, wenn wir die Planung für den nächsten Tag machen, wann denn eigentlich die Essenszeiten sind. Alles wird genau durchgetaktet, aber keiner denkt ans Essen. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich in meiner Tagesplanung als Sportlerin immer ziemlich viel ums Essen dreht. Ich stehe auf, trainiere, frühstücke, trainiere, esse zu Mittag, schlafe, trinke Kaffee, trainiere, esse zu Abend. Das hört sich nun echt etwas seltsam an, ganz so krass ist es natürlich auch nicht immer. Aber so im Großen und Ganzen ist das gar nicht so gelogen. Zum Glück bin ich ja aber gerade auch nicht in der Wettkampfvorbereitung – Thank God I ‚ m not racing.

Das Fazit des heutigen Tages: We are family und Kaffee ist immer wunderbar.