Ricarda entdeckt Kona: sehen und gesehen werden!

ricarda-lisk_kona-2016_img_6081Mittlerweile weiß ich, wo der Ali’i Drive lang geht. Man könnte ihn auch durchaus als „Posing Drive“ bezeichnen. Auf dieser Straße verläuft der erste Teil des Marathons und ist die allgemeine Trainingsstrecke.

 

Egal ob noch bei Dunkelheit oder in der Mittagshitze, es sind immer durchtrainierte, braungebrannte Läufer unterwegs. Dresscode für Männer ist Oberkörper frei, für Frauen Bikini-Oberteil. Wer es wagt langsamer als ein 4-er Schnitt zu laufen, sollte besser abbiegen.

Nur die Harten kommen in den Garten?
Es kann allerdings auch sein, dass bei gefühlten 40°C Läufer im Neoprenanzug entgegenkommen. Ich laufe neben einer wirklich sehr schwitzenden Frau her und frage sie nach dem Sinn der Aktion. Ihre Antwort: „just stupid fun“. Na dann, have fun! Ich muss gestehen, dass ich, seitdem ich mich auf Big Island befinde, mich nur den Ali’i Drive hoch und runter bewege. Langweilig wird es einem auf dieser Straße nicht, weshalb ich euch nachfolgend auf meine Reise über den Ali’i Drive mitnehmen will.

Unsere Unterkunft liegt am ersten Wendepunkt der Ironman-Laufstrecke auf dem Ali’i Drive. Auf dem Weg Richtung Kona kommen wir schon bald am beeindruckenden Hannes Hawaii Tours Headquarter vorbei. Ich stoppe schnell, sage meinen Kollegen „Hallo“ und leihe mir ein City-Shopper für Samstag aus. Und schon kann es weitergehen…

Happy Hour
Verdursten wird man sicherlich nicht auf dem Ali’i Drive. Alle paar Meilen stehen Stationen mit Kanistern der verschiedenen Getränke-Hersteller, an denen man sich frei bedienen kann. Bessere Werbung geht nicht. Auch das ist nur auf Hawaii vorhanden. Für den frischesten Fisch auf der Insel ist übrigens das „Da Poke Shack“, ebenfalls auf dem Ali’i Drive, wärmstens zu empfehlen.

Läufst du noch oder posed du schon?
Schon am Ortseingang von Kona geht die Expo los. Vergesst die herkömmlichen Ironman-Expos, ganz Kona ist eine Expo. Alle Marken, die auch nur im entferntesten Sinne mit Triathlon zu tun haben, preisen ihre Produkte an Ständen, in Zelten und sogar eigens angemieteten Läden an. Hier eine Gratis-Mütze, da ein Riegel „for free“, Gewinnspiele und jede Menge Gepose mit Rädern, die aussehen als ob der Motor schon im Rahmen verbaut wurde. Krass!

Meet me at Lava Java!
Dann komme ich aber zum Treffpunkt der ultimativen Ironman-Szene: das Lava Java. Es ist, wie nicht anders erwartet, ein Café. Als Nicht-Kaffee-Trinker laufe ich an der langen Schlange an der Theke vorbei und muss schmunzeln. Egal wieviel hier geposed wird, beeindruckend ist, wie fit alle tatsächlich sind. Es ist nicht zu übersehen, dass hier am Samstag eine Weltmeisterschaft stattfindet.

Ich wünsche allen viel Erfolg, ihr könnt wahrlich stolz sein, hier an der Startlinie zu stehen.

Text | Fotos: Ricarda Lisk